Das TANDEM-Netzwerk hat gerade seine zweite neue Partnerschule in diesem Jahr begrüßt: ACUPARI Peru wird nun das TANDEM Cusco-Siegel tragen.
Von der Schule aus beantworten sie einige Fragen, damit wir die Schule aus ihrer eigenen Sicht besser kennenlernen können.
1. ACUPARI ist eine Sprachschule mit engen Verbindungen zu Deutschland. Wo liegen die Anfänge dieser deutsch-peruanischen Partnerschaft?
1989 wurde die Asociación Cultural Perú-Alemania, ACUPARI, von Maria Jürgens de Hermoza, der deutschen Honorarkonsularin in Cusco, einigen Einheimischen und dort ansässigen Deutschen gegründet.
Sie hatte die Unterstützung der deutschen Botschaft in Peru und des Goethe-Instituts. Hauptziel der Initiative war, die Kulturbeziehungen zwischen beiden Ländern zu stärken, kulturelle Veranstaltungen zu fördern sowie Deutsch, Spanisch und Quechua zu unterrichten.
Seit 29 Jahren trägt der Verein nun zur Verbreitung der deutschen Kultur in Cusco bei.
2. Aus welchen Gründen ist ACUPARI TANDEM International beigetreten?
Wenn Sie eine Sprache lernen, steht die Kommunkation im Mittelpunkt des Lernprozesses. Ein Sprachkurs in dem Land, in dem die Sprache gesprochen wird, ist hilfreich. Der Sprachunterricht sollte aber durch reale Kommunikation ergänzt werden. Wir ermöglichen unseren peruanischen und ausländischen Kursteilnehmern diese realen Kommunikationssituationen.
Auf der einen Seite bietet ACUPARI Sprachkurse für Deutsch und Spanisch an. Als Ergänzung zum Sprachkurse organisieren wir Tandem Sprachpartnerschaften zwischen einheimischen Studenten, die Deutsch lernen und den deutschen Teilnehmern an unseren Spanischkursen. Dieses Angebot ist kostenlos. Die einzige Voraussetzung für eine Teilnahme ist ein A2 Sprachniveau.
Das Tandem Sprachaustausch Programm ist nicht nur Kommunikationsinstrument und gegenseitige Hilfe. Unsere ausländischen Kursteilnehmer machen großartige Erfahrungen, schliessen Freundschaften und lernen den Alltag der Einheimischen kennen. Aufgrund dieser einmaligen Erfahrungen wird unsere Schule sehr häufig weiterempfohlen. Auf der anderen Seite erfahren unsere einheimischen Studenten mehr über das Leben in Deutschland und knüpfen neue Beziehungen.
3. Was unterscheidet ACUPARI von anderen Sprachschulen für Spanisch?
ACUPARI ist nicht nur eine Sprachschule, sondern auch ein gemeinnütziger Kulturverein. Der interkulturelle Austausch steht im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Bei uns arbeiten nur sehr erfahrene Sprachlehrer für Spanisch als Fremdsprache. Das gesamte Lehrerteam verfügt über langjährige Unterrichtserfahrung. Auch unsere Deutschlehrer sind allesamt Muttersprachler und verfügen über einen entsprechenden DAF Abschluss. Während des ganzen Jahres erhält ACUPARI viele Anfragen von Deutschlehrern, die an unserer Schule arbeiten möchten. Auch viele junge Leute bewerben sich für ein Betriebspraktikum bei uns.
Unsere Personal in der Verwaltung und insbesondere unsere Praktikanten stehen den Kursteilnehmern bei alle Fragen und Problemen zur Verfügung. Sie organisieren die Freiwilligenprojekte, die Unterbringung und das Kulturprogramm.
ACUPARI organisiert zahlreiche interkulturelle Aktivitäten wie den Stammtisch mit peruanischen Studenten im Café Berlin, deutsches Kino, Salsa-Workshops, geführte Besichtungen und Ausflüge in die nähere Umgebung Cuscos. Die familiäre Atmosphäre an unserer Schule und das vertrauensvolle, persönliche Verhältnis zwischen Kursteilnehmern und Schulangestellten zeichnet unsere Schule aus.
4. Machu Picchu gehört zu den Weltwundern! Was bietet Peru darüber hinaus internationalen Studenten, die in Cusco Spanisch lernen möchte?
Cusco, die Hauptstadt des Inkareiches, ist die älteste Stadt Amerikas. Ihre tausendjährige Kultur und das großartige Erbe der Inkas sind überall in der Stadt zu bewundern: Machu Picchu, Sacsayhuamán oder Tipón. Im Valle Sagrado finden Besucher die berühmnten Inkastätten Pisac, Moray und Ollantaytambo.
In Cusco findet man auch das spanische Kulturerbe. Nach 300 Jahren Kolonialherrschaft ist die Vermischung beider Kulturen offensichtlich. Ein Beispiel dafür ist die Kathedrale, die Basilica de la Minor de la Merced, die Kirche der Compañía, die Plaza de Armas, unzählige weitere Kirchen und Plätze, das Haus des Inkas Garcilaso de la Vega, der Palast des Cabildo, zahlreiche Kolonialvillen und der Korikancha, der weltbekannte Sonnentempel.
Besuchen Sie ebenfalls das Museo Inka, das Museo Machu Picchu, das Museo Histórico Regional, das Museo de Arte Religioso, die Bibliothek des Museo del Convento de San Francisco und das Museo del Convento de Santa Catalina. Neben seiner faszinierenden Geschichte, bietet Cusco seinen Besuchern herrliche Naturparks und Landschaften: der Berg Vini Kunka, die Humantay-Lagune in der Nähe des Salkantay-Gipfels, die Salzminen in der Nähe von Moray, der Inkapfad nach Machu Picchu, der Manu-Nationalpark, das tropische La Convención Quillabamba mit den wunderschönen Wasserfällen, die Badebuchten am Fluss Vilcanota, die Thermalbäder von Cocalmayo oder die heißen Quellen von Aguas Calientes.
In der Nähe von Cusco gibt es wunderbare Orte wie den Titicaca-See in Puno, Paracas mit den Ballestas-Inseln, Iquitos und Kuelap am Amazonas, die unglaublichen Nazca-Linien, die Stadt Chan-Chan in Trujillo oder die Hauptstadt Lima mit seinen wunderbaren Museen und Kirchen.
5. Was empfehlen Sie jemandem, der in Cusco Spanisch lernen möchte?
Ein Spanischkurs in Cusco ist sicherlich ein unvergessliches Erlebnis. Während des Sprachkurses können unsere Studenten an den unterschiedlichsten Kulturaktivitäten in der Stadt teilnehmen. Sie können die Nationaluniversität San Antonio Abad besuchen, die als fünftälteste Universität Lateinamerikas gilt. Auch ein Besuch der Stadtbibliothek lohnt sich! Und nicht zu vergessen die peruanische Küche! Probieren Sie unsere typischen Gerichte in einem der unzähligen Restaurants oder auf den Märkten. Gehen Sie abends aus! Sie können in einem Club oder in einer Diskothek tanzen oder peruanische Folklore hören.
Auch empfehlen wir unseren Kursteilnehmern eine Unterkunft in einer Gastfamilie. So lernen Sie nicht nur schnell Spanisch, sondern werden herzlich aufgenommen und tauchen vom ersten Tag an in die einheimische Kultur ein.
6. Was ist das Projekt Libro Infantil und wieso ist dieses Projekt so wichtig für ACUPARI?
In 2006 begannen wir mit dem Projekt Libro Infantil. ACUPARI widmet diese zweisprachigen Bücher peruanischen Kindern, die in den ländlichen Andengebieten leben. Die Dörfer verfügen oft über keine Kinderbücher oder geeignetes didaktisches Material. Wir hoffen, dass die Geschichten und ihre Illustrationen die Phantasie der Kinder anregen und sie so Freude am Lesen und Malen bekommen. Das Projekt konnte Dank der Unterstützung vieler Freunde und Kursteilnehmer durchgeführt werden.
Das erste und auf Spanisch veröffentlichte Kinderbuch war Johann. Es wurde kostenlos an vielen Schulen in der Region Cusco verteilt.
In 2007 organisierte ACUPARI einen Regionalwettbewerb der Kindermärchen. Die Gewinnergeschichte war Catalina y la Unkuña Mágica, geschrieben und illustriert vom Cusco-Künstler Braddy Romero Ricalde. Diese Geschichte wurde auf Spanisch und auf Quechua veröffentlicht.
In 2012 veröffentlichten wir das dritte Kinderbuch: Die Geschichten meiner Großmutter. Die drei Erzählungen wurden auf Spanisch und auf Quechua veröffentlicht und ebenfalls von Braddy Romero Ricalde illustriert.
Wir sind derzeit in der Vorbereitung eines 2. Wettbewerbs, um ein fünftes Kinderbuch herauszugeben.
7. Neben Spanischkursen bietet ACUPARI auch Quechuakurse an. Quechua ist die Sprache der Inkas und neben Spanisch auch eine der Amtssprachen Perus. Ist es eine Sprache, die die meisten Peruaner kennen? Wie unterscheidet sie sich vom Spanischen?
Peru ist ein mehrsprachiges Land. Quechua wird meistens in den Bergen gesprochen und ist Teil des kulturellen Erbes der Inka. Es ist eine Sprache, die sich stark von der spanischen Sprache unterscheidet, da sie keine europäischen Wurzeln hat. Quechua wurde während der Zeit der Inka in Kolumbien, Ecuador, Peru, Argentinien, Bolivien und Chile gesprochen. Leider wurde die Sprache unter der spanischen Kolonialherrschaft verdrängt und teilweise sogar verboten. Erst im 20. Jahrhundert wurde sie von der angesehenen Schriftstellerin José María Arguedas aufgewertet.
Aufgrund seines Ursprungs hat das Quechua eine trivokale und pentavokale Struktur. Es ist eine Sprache, die bis heute ihren ursprünglichen Reichtum bewahrt hat. Derzeit sprechen 40% der Peruaner Quechua, insbesondere in der Andengebieten. Sie ist neben Spanisch und Aymara Amtssprache. Das peruanische Erziehungsministerium hat das Quecha mittlerweile in den Lehrplan der Schulen aufgenommen.
Mehr über den neuen TANDEM Cusco erfahren Sie auf der ACUPARI-Website.